Gestern wurden die Landesmeisterschaften der 13-15-Jährigen im Schul-Hockey durchgeführt. Da diese parallel zur Rom-Fahrt stattfanden, mussten vor allem die Jungs auf etliche Topspieler verzichten. Sechs von neun unserer etablierten Spieler verweilten in Italien. Letzte Woche dann die nächste Hiobsbotschaft: Daumenbruch bei einem der verbliebenen drei.
Somit gingen wir bei den Jungs mit einer stark verjüngten Mannschaft an den Start. Diese probierten alles und starteten stark mit drei Vorrundensiegen ins Turnier. Im Viertelfinale trafen sie dann leider auf die körperlich sehr starke Mannschaft vom Gymnasium Oldenfelde und unterlagen hier leider mit 2:0. Bei den Platzierungsspielen konnten sie noch einen Sieg erspielen und erreichten am Ende einen 7. Platz. Wir freuen uns, dass diese junge Mannschaft die Aufgabe angenommen hat und sind gespannt, was wir in Zukunft noch von ihnen sehen werden. Ein trauriges Auge bleibt dabei, da selbst unsere Gegner uns sagten, dass die Jungs in voller Besetzung nahezu unschlagbar gewesen wären.
Auch die Mädchen mussten sich mit zwei prominenten „Ausfällen“ durch die Rom-Fahrt arrangieren und gingen mit einer jungen Mannschaft an den Start, die so auch nächstes Jahr noch startberechtigt ist. Im Training zeigte sich bereits, dass sie ein tolles Team sind und sich auf das Turnier freuen.
In der Vorrunde war die Aufgabe eine Mannschaft hinter sich zu lassen, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Im ersten Spiel konnten die Mädchen gegen den Vorjahressieger vom Johanneum ein kämpferisches 1:1 herausspielen. Es folgte eine Niederlage gegen die HHS, so dass im nächsten Spiel schon etwas Druck bestand, um „aus der Gruppe“ zu kommen. Mit einem 3:0 im nächsten und einem unentschieden im letzten Vorrundenspiel gelang dies.
Im Viertelfinale ging es gegen den überlegenen Sieger aus der Halle vom CvO. Nach einem frühen Tor von uns spielten sich die Mädchen hier in einen Rausch und gewannen mit 5:1. Langsam ging das Träumen los, war man doch nur zwei Siege von einem möglichen Titel und der damit verbundenen Qualifikation für das Bundesfinale in Berlin entfernt. Im Halbfinale stand uns dann der Gruppensieger vom Gymnasium Eppendorf gegenüber. Die Mädchen gingen mit 1:0 in Führung, doch Eppendorf konterte zum 1:1. Wer würde jetzt die Nerven behalten? Lautstark von Teamkolleginnen und Betreuern bei jedem Spielzug angefeuert, holten sie sich die Mädchen den Treffer zum 2:1 Endstand.
Im Finale dann eine Wiederholung des Vorrundenspiels gegen das Johanneum. Diese hatten im Halbfinale die HHS mit 4:0 vom Platz gefegt. Die Mädchen legten alles in die Wagschale, was sie hatten und erzielten in der ersten Halbzeit den Führungstreffer. Am liebsten hätten wir hier schon die Zeit angehalten und wären als Sieger vom Platz gegangen. In der zweiten Halbzeit dann der Ausgleich zum 1:1. Beide Seiten kämpften erbittert. Kurz vor Ende der Spielzeit dann der Schock. Aus dem Vollsprint fiel unsere Führungsspielerin Lotti im Zweikampf hart auf den Boden. Schmerzverzerrt lag sie minutenlang am Boden, ehe sie verletzt den Platz verlies. Jetzt galt es einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht leichtfertig noch ein Gegentor zu kassieren. Die Mädchen blieben konzentriert und es ging nach Ablauf der regulären Spielzeit ins Penaltyschießen. Dies ist mit viel Anspannung verbunden, da sich Torwärtin und Spielerin direkt gegenüberstehen und die kleinste Aktion über Sieg und Niederlage entscheiden kann.
Hochspannung! Nach etwas Diskussion, wer sich dieser Aufgabe stellen würde, startete Lieschen mit einem Treffer für das WG, während das Johanneum verschoss. Beim zweiten Penalty ein umgekehrtes Bild. Ausgleich… Wer würde den letzten Treffer erzielen? Lizzy kam, sah und versenkte. Würde das Johanneum nochmal kontern? Nein! Hier konnten wir auf unsere Torfrau Clara zählen, die selbstbewusst ihr Tor verteidigte und somit die Sensation komplett machte. Das Ticket für Berlin war gelöst. Freudestrahlend lagen sich die Mädchen in den Armen und konnten auch einige Zeit später noch nicht fassen, was sie da geleistet hatten.
Wir sind stolz auf diese Mannschaft, die das ganze Turnier zusammengehalten, gekämpft und in entscheidenden Momenten einen kühlen Kopf bewiesen hat. Herzlichen Glückwunsch!