Am Mittwoch, den 2. März 2016 fand unter dem Motto „Psychiatrie macht Schule“ der 12. Tag der offenen Tür für Schüler am UKE statt. Zu allem, was mit der menschlichen Psyche zu tun hat, gab es kleine Seminare (z.B. Abhängigkeiten, Borderline-Störungen, Psychosen).
Mit unserer kleinen Gruppe, welche von Frau Verkaik begleitet wurde, besuchten wir zwei davon.
Im ersten Seminar, „Is(s) was?“, ging es um die Themen Magersucht und Bulimie. Erfrischend zwanglos saßen wir mit den anderen Teilnehmern und den Leiterinnen, von denen eine ehemals magersüchtig ist, in einem Stuhlkreis. Wir durften der Ex-Patientin alle Fragen stellen, die wir wollten. Sehr offen und aufrichtig wurden diese von ihr beantwortet, so dass uns nicht nur ein Einblick in das Leben, sondern auch in den Kopf einer Magersüchtigen gewährt wurde. Diese eineinhalb Stunden hatten uns beeindruckt.
Ein wenig enttäuschend ging es schließlich mit einem Kurs über Manie und Depression weiter. Wir hatten dort zwar ebenfalls Kontakt mit einem Betroffenen, doch es machte den Eindruck, dass dieser Mann lieber sich selbst darstellen wollte, als unsere Fragen geradeheraus und ehrlich zu beantworten. Er redete viel mehr darüber, wie er sich selbst geheilt hatte. Die Methoden, von denen er sprach, kamen den anderen und mir merkwürdig und fragwürdig vor. Ich kann nicht sagen, dass es nicht auch interessant und lehrreich war, doch im Vergleich zum ersten Kurs habe ich nicht das Gefühl nun zu wissen, was in einem manisch depressiven Menschen vorgeht.
Das erste Seminar jedoch hat mich nachhaltig beeindruckt und ich kann jedem empfehlen sich für den nächsten Tag der offenen Tür am UKE zu bewerben.
von Julia Sperhake