Aktuelles

Kantjahr 2024: Ein Vortrag über Menschenwürde und Menschenrechte

Am 3. April 2024 hielt Herr Dr. Schweppenstette vor den meisten Schülerinnen und Schülern der Oberstufe in der prall gefüllten Aula einen Vortrag zum Thema „Menschenrechte und Menschenwürde in der Geschichte.“ Der Referent, der an einem Kölner Gymnasium die Fächer Philosophie und Geschichte lehrt, Geschichtsreferendare am Studienseminar Köln ausbildet und zudem stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands ist, bot den Zuhörern einen fundierten Einblick in die ideengeschichtliche Entwicklung der Menschenrechte von der Antike bis in die Gegenwart.

So äußerte sich Herr Dr. Schweppenstette u.a. zur einflussreichen Vorstellung der Vernunftbegabtheit des Menschen bei Platon und Aristoteles, zur stoischen Auffassung der inneren Verwandtschaft aller Menschen, zur Menschenwürde im christlichen Mittelalter, zu den Freiheitsrechten der Magna Charta 1215, zur amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776, zur französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 sowie zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) am 10. Dezember 1948. Ein besonderes Augenmerk erhielt in diesem Zusammenhang der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724-1804), dessen philosophisches Konzept der Menschenwürde sowohl für die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als auch für den Artikel 1 (Absatz 1) des Grundgesetzes von großer Bedeutung ist. Laut Kant gründet sich die menschliche Würde „..darauf, dass alle Individuen unverursachte Ursachen sind, die den reinen freien Willen unabhängig von den Gesetzen der Physik ausüben können.“ (F. Fukuyama).

Menschliche Würde wurzelt in der moralischen Entscheidungsfähigkeit des Menschen als Vernunftwesen. Das Gebot der Achtung der Menschenwürde wird augenfällig in der berühmten zweiten Formulierung des sogenannten kategorischen Imperativs: „Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“

Dr. V. Janning

Bilder zum Artikel