Da hat die zweite Mannschaft die erste aber ordentlich ärgern können!
Vor dem Landesentscheid Anfang Juli wurden unsere beiden Schulmannschaften der Jungs in der Jahrgangsklasse 1997-1999 besetzt. Die fünf Club-Trainingsleute waren für den 1. Vierer gesetzt, hatten sie doch erheblich mehr trainiert, mehrheitlich Medaillen bei den Deutschen Jugendmeisterschafften gewonnen und überhaupt eine tolle Saison hingelegt. Um Platz 4 im ersten Boot war es nach Auffassung von Club-Trainer Jan Suhrhoff besonders knapp. Er entschied sich, nach Abwägung und Absprachen den Platz neben Ole, Fiete und Ansgar an Malte zu geben. Damit war Rami, im Vorjahr noch Bronzemedaillengewinner beim JtfO Bundesfinale mit Malte, Ole und Ansgar zusammen als erster Mann im zweiten Vierer gesetzt. Felix, Paul, Jamaal und Steuermann Justus komplettierten diese Mannschaft. Beide Teams, der „erste Vierer“ mit Steuermann Sebastian, schafften die Qualifikation, wie bereits berichtet.
Nach aktiven Sommerferien und einer Menge offenbar gelungener Trainingseinheiten war bereits der zweite Platz für den „zweiten Vierer“ bei „Rudern gegen Krebs“ ein Achtungserfolg. Auch bei der Club-Internen-Regatta war es gut gelaufen. Nun lag man am Start des traditionellen Herbstsprints der Schulruderer nebeneinander am Start. Mit explosivem Startspurt gelang es dem zweiten Team schon bei den ersten 15 Schlägen mehr als eine halbe Länge Vorsprung herauszufahren. Auf der 250m Strecke war das schon mehr als die halbe Miete. Fast eine Länge Abstand im Ziel, Tagesbestzeit aller gestarteten Boote, kontrollierte Freude im Siegerboot und die Trainingsleute aus Boot 1 schauten sich verdutzt an. War Ersatzmann Philipp, Jahrgang 96, die Geheimwaffe gewesen? Wie würde die Reaktion im Riemen-Vierer Rennen eine halbe Stunde später sein? Paul war zwischenzeitlich nach erfolgreicher Führerscheinprüfung eingetrudelt und kehrte auf seinen Stammplatz im Boot zurück. Neues Rennen, neuer Startspurt – und wieder das gleiche Bild. Der erste Vierer bot auf, was möglich war, allein, das Team um Schlagmann Felix war schneller und siegte sicher.
Relativierend muss man sagen, dass das Sieger-Team beide Male einen kleinen Bootsmaterialvorteil hatte. Auch sprachen sich die Zweitplatzierten Mut zu, indem sie sich gegenseitig ihre Rennbootkompetenz versicherten. Gig ist halt anders. Auch sollte das Stehvermögen auf der längeren Strecke gut sein. Aber trotzdem …
Mit gestärktem Selbstvertrauen jedenfalls können Felix, Rami, Paul, Jamaal und Steuermann Justus das letzte Training in Hamburg angehen und beruhigt nach Berlin reisen.
Unsere 2001er Jungs sollten erneut gegen die Konkurrenz vom Landesentscheid antreten. Leider musste Meister Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium abmelden. Und überraschender Weise hatte sich Bronzemedaillengewinner Matthias-Claudius-Gymnasium verstärken können. Mit Benjamin Zeisberg hat einer der bundesweit derzeit besten Ruderer des Jahrgangs 2000 aufs MCG gewechselt. Diese Mannschaft hat damit erkennbar an Klasse gewonnen und ließ unserem Vierer mit Benno, Maxi, Ruben, Carlos und Ben, diesmal am Steuer, keine Chance. Unsere Jungs nahmen es sportlich und ließen sich noch zu einem Silbermedaillengewinnerfoto breit schlagen. Platz drei ging an Cesar, Joshua, Leonard und Vincent, gesteuert von Sayzan. Man kämpfte engagiert und sauber rudernd, aber der ganz große Druck saß vor anderen Ruderblättern.
Ein Sechstklässlerteam mit Tom, Benjamin, Lennart und gesteuert und gecoacht von Linn schnupperte erstmals Regattaluft und startete in der Nachwuchskategorie. Die im Schnitt zwei Jahre ältere Konkurrenz von der Sophie-Barat-Schule kam flotter ins Rennen und dann entgleiste unser Schlagmann auch noch. Die Jungs brachten das Boot aber recht sauber rudernd ins Ziel und greifen demnächst hoffentlich wieder an.
Roland Rauhut