Vom 17.-21.9. fand das Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin statt. Das Bundesfinale ist der größte Schulsportwettbewerb der Welt. Das Wilhelm-Gymnasium ging mit drei Mannschaften an den Start, welche sich zuvor als Landessieger im Gigdoppelvierer der Jungen und Renndoppelvierer der Mädchen sowie der Hockeymannschaft der Jungen für Berlin qualifiziert hatten.
Rudern
Die Ruderwettkämpfe finden alljährlich in Berlin Grünau statt. Nach Problemen in den Vorläufen beider Boote, konnten sie in den Hoffnungsläufen überzeugen und sich souverän für die Finals qualifizieren. Der Gigdoppelvierer der Jungen, Gewinner des Vorjahres, wusste, dass sie ein starkes Rennen fahren müssen, um in die Medaillenränge zu fahren. Nach einem guten Start, erfolgte aufgrund eines rudertechnischen Fehlers nahezu ein Vollstop. Sie mussten zusehen, wie das gesamte Feld an ihnen vorbeifuhr. Bei der 500m Marke noch letztes Boot starteten sie eine unfassbare Aufholjagd und konnten sich tatsächlich noch auf den Bronzerang vorschieben. Nachdem der anfängliche Ärger über die verpasste Chance den Bundessieg zu wiederholen nachließ, überwog die Freude über das Erreichte.
Das Finale der Mädchen war ein offenes Rennen, wenn man die Zeiten der Vor- und Hoffnungsläufe betrachtete. Mit einem guten Rennen könnte eine Medaille greifbar sein, aber nach dem verpatzten Vorlauf, war dennoch offen, wo man steht.
Die Mädels schafften es das starke Rennen aus dem Hoffnungslauf noch zu steigern und gingen als führendes Boot auf die letzten 200m. Dort konnten sie den Angriff der Mainzerinnen leider nicht mehr kontern und gewannen die Silbermedaille. Eine tolle Belohnung für ein beherztes Rennen, in dem die Mädchen alles aus sich herausgeholt haben.
Hockey
Die Jungs hatten bereits am Montag um 9:00 ihr erstes Spiel und mussten direkt gegen den Vorjahressieger aus Bayern antreten. In einem offenem Spielverlauf gelang es den Jungen immer wieder das gegnerische Tor zu treffen, während München wiederholt an unserer Abwehr und Joni im Tor, der sich noch als wahrer Goldschatz zeigen sollte, scheiterten. Insgesamt war der erste Tag noch geprägt von einer Menge Lockerheit auf dem Feld, vielen Wechseln und dem wiederholten Abstimmen bei Standards. Souverän zogen die Jungen nach drei Siegen (Bayern, Brandenburg, Sachsen) in die Zwischenrunde ein.
Mit einem klaren Handicap mussten wir die folgenden beiden Wettkampftage bestreiten. Anton v. Sch. erwachte am Morgen und leider wurde schnell klar, dass er zu krank ist, um am Tunier weiter teilnehmen zu können. Vielleicht motivierte das das Team und sie sagten sich „jetzt erst recht“, denn es folgte Großartiges.
In der Zwischenrunde kamen die ersten Highlights zum Vorschein und mit bärenstarken Einzelaktionen (Louis) zeigte sich schnell, dass auch Bremen keine Chance gegen uns hatte, obwohl eine teilweise fahrige Abwehrleistung noch so einige Gegentreffer zuließ. Der Überraschungsteilnehmer und die einzige Mannschaft, die uns ein paar Punkte entreißen konnte, kam im Folgespiel. Heilbronn startete mit einem Unentschieden in die Zwischenrunde und brauchte einen Sieg gegen uns. Schnell lagen wir gegen Heilbronn, angeführt vom Nationalspieler um Leo in Rückstand, konnten in der zweiten Hälfte die Spielkontrolle zurückgewinnen und das Spiel 1:1 beenden. Mit nur 4 Punkten benötigten wir einen Sieg im letzten Zwischenrundenspiel gegen Hessen. Hessen hatte einen erfahrenen Damen-Bundesligatrainer zur Unterstützung auf der Trainerbank, aber unsere Jungs blieben jederzeit gelassen und wurden zunehmend fokussierter. Das Spiel lief kaum und wir führten nach sehenswerten Kombinationen 3:0. Hier gewannen wir am Ende deutlich standen, woran unsere Jungs auf Nachfrage nie Zweifel hegten, im Halbfinale am letzten Turniertag.
Das Halbfinalspiel gegen Berlin (Metropolitan School) ließ den Zuschauer alle Emotionen erleben oder zumindest am Anfang besser erleiden. Als Heimmannschaft kamen jetzt die ersten größeren Zuschauergruppen, um die diversen Landesauswahlspieler aus Berlin auch lautstark zu unterstützen. Zum Ende der ersten Halbzeit gelang den Berlinern die 2:1 Führung und nach der Halbzeitpause folgte das 3:1 gegen uns. Der dann gegebene 7m Strafstoß ließ die Zuschauer ein klares Ende herbei sehen. Mit einer unglaublichen mentalen Stärke hielt nicht nur Joni den Strafstoß, sondern unsere Jungs ließen jetzt eine bärenstarke Ballkombination nach der anderen folgen. Im Mittelfeld lenkte Leopold das Spielgeschehen und vorne gewann Henri immer wieder die entscheidenen Zweikämpfe. Berlin konnte dem Ball jetzt überhaupt nicht mehr folgen und fünf Treffer in Folge führten schließlich zu einem souveränen 6:3 Sieg. Berlin zeigte sich, so wie erfreulicherweise alle Mannschaften vor Ort als äußerst faire Sportler und man gratulierte uns und wünschte uns für das Finale viel Erfolg.
Das Finale wurde organisiert, wie man sich das bei der größten Schulsportveranstaltung der Welt wünscht. Ein hervorragend präparierter Platz beim Berliner HC, Einlaufmusik (wir wünschten uns „Wir sind der HSV“- v.a. wegen der ersten Textzeilen), Lautsprecheransagen vor und während des Spiels, die deutsche Nationalhymne vorab und schließlich mehrere Hundert Zuschauer ließen alle Beteiligten das Endspiel hoffnungsvoll erwarten. Von Beginn an kontrollierten unsere Spieler vom Wilhelm-Gymnasium das Endspiel und ließen die Gegenspieler durch die vielen raumöffnenden Pässe immens viel laufen. Hanno nutzte eine sich ergebende Lücke in der Kölner Hintermannschaft und schoss sehenswert ins hohe lange Eck zur 1:0 Führung. In der zweiten Spielhälfte gelang Leopold zwar das verdiente 2:0 doch insgesamt 8 kurze Ecken für Köln strapazierten die Nerven der Zuschauer mehr als unserem Trainerteam lieb war. In der Schlussminute verkürzten die hochmotivierten Kölner schließlich nach einer Ecke auf 2:1, aber das Spiel war danach direkt beendet: Bundessieger!
Sicherlich haben viele unserer Sportler bereits mit Ihren Stammvereinen diverse regionale und nationale Titel gewonnen, aber eine Goldmedaille im Schulsport auf nationaler Ebene bleibt einzigartig. Dafür finden diese Wettkämpfe nur in der aktuellen Wettkampfklasse statt und die Leistungsdichte ist für Hamburger auf lokaler und schließlich auch auf nationaler Ebene äußerst hoch. Freuen können sich daher alle Team-Mitglieder über ihre herausragende Leistung: Jonas Michahelles, Carl von Schwabe, Leopold von der Goltz, Hanno Schlaak, Louis Zeuzem, Henri Siahaan, Lennart Illmer, Anton Rogge und Anton von Scholz.
Einen besonderen Dank gebührt unserem Trainerteam. Gemäß den Grundsätzen am WG haben wir natürlich auch für Wettkämpfe auf nationaler Ebene ältere Schüler ehrenamtlich als Trainer engagiert. Hanna Rathke (HTHC) und Josephine Goedhart (DCadA) bewiesen mit großer Klarheit, taktisch präzisen Anweisungen, dass sie für diese Aufgabe hervorragend geeignet waren. Vielen Dank Euch beiden, die Ihr auch neben dem Platz immer geholfen hattet, diesen Ausflug zu einer bleibenden Erinnerung werden zu lassen.
Bei der Abschlussfeier in der Max Schmeling Halle kamen die Sportler aller Wettbewerbe noch einmal zusammen und gemeinsam wurden die Sieger und Platzierten bejubelt.
Wir sind stolz auf unsere SportlerInnen, die mit Herz und Hingabe gekämpft haben und für ein noch nie da gewesenes Ergebnis für das WG bei Jugend trainiert für Olympia gesorgt haben.
Sr, He, Jh