Jedes Jahr schlägt das Wilhelm-Gymnasium begabte Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an der deutschen Schülerakademie vor. Dieses Jahr war Ariane aus der Oberstufe auf der Akademie in Rossleben in Thüringen. Hier ist ihr Bericht:
Die von Bildung& Begabung ausgehende Deutsche Schülerakademie ermöglichte mir vom 13. bis 29. Juli nicht nur interessante Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit historischer Linguisten, sondern auch die Möglichkeit, in meiner Freizeit circa 95 andere Jugendliche mit vielseitigen Interessen kennenzulernen.
In dem 16-tägigen Kurs „100 Wörterbücher pro Minute“ über computergestützte historische Linguistik begegnete ich einer entspannten Arbeitsatmosphäre und- dank schneller Auffassungsgabe aller Beteiligten- einem zügigen Arbeitstempo, ohne dass der interdisziplinäre Unterrichtsstoff unverständlich wurde. Wir beschäftigten uns zunächst mit den Grundlagen der Linguistik und machten uns durch im Vorfeld vorbereitete Präsentationen einen geschichtlichen Überblick über die heutigen Sprachfamilien, bevor wir an die Informatik der historischen Linguistik herangeführt wurden. Durch ehrliches Feedback zu den Präsentationen bekam jeder Kursteilnehmer die Möglichkeit, an seiner Vortragsweise zu feilen, bevor bei der Rotation erneutes Feedback, dieses Mal jedoch von Leitern und Teilnehmern anderer Kurse, eingeholt wurde.
Die in Kleingruppen vorbereiteten Präsentationen boten bei der Rotation Einblick in die anderen Kurse der Akademie, die Themen wie sichere Datenübertragung, Filmwissenschaften und vieles mehr behandelten. Die Vorbereitung der Rotation gestaltete sich dabei zeitweise als schwierig, da uns Zeitmangel dazu brachte, bis in die späten Abendstunden zu arbeiten. Trotzdem war der gemeinsam verbrachte Vormittag in der Mitte der Akademie durch die von den Kursen gebotene Vielfalt an Informationen besonders interessant und machte uns neugierig auf die zweite Halbzeit, die unseren Unterrichtsstoff vervollständigen sollte.
Auch die kursübergreifenden Angebote waren bei der Schülerakademie nicht zu unterschätzen: Auf der einen Seite gab es die kursübergreifenden Musikangebote, deren Leiterin zum Kurs- und Akademieleiterteam gehörte und uns nachmittags in verschiedenen Ensembles auf zwei Konzerte am Ende der Akademie vorbereitete. Auf der anderen Seite hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Interessen durch selbst angebotene „KüAs“ vorzustellen, die sich von Diskussionsrunden über Sport- und Tanzkurse bis hin zu Strategie- und Geländespielen zogen.
Kursübergreifend waren außerdem verschiedene abendfüllende Programme wie der bunte Abend am letzten Tag und ein Quidditch-Turnier. Auch an der Planung dieser Veranstaltungen konnte man sich beteiligen.
Die vollständigen Ergebnisse aus den Kursen sowie Beiträge zu den kursübergreifenden Angeboten werden bald in der in den letzten Tagen der Akademie erneut unter Zeitdruck angefertigten Dokumentation zu lesen sein.
Alles in Allem ist die Schülerakademie ein Ort voller Möglichkeiten: Ob Erfolg im Kurs, Angebot einer eigenen kursübergreifenden Aktivität oder Teilnahme bei der Planung verschiedener Akademiebestandteile- die Entscheidung liegt bei einem selbst. Und obwohl die von der Akademie vorgegebene Struktur und die sehr vielen individuellen Ideen der Teilnehmer einen Kontrast darstellen, der Reibungen nicht ausschließt, wird mir die Zeit in der Schülerakademie als eine großartige Erfahrung in Erinnerung bleiben.