Am Dienstagmorgen, den 7. Januar, trafen sich die Teilnehmer der Chorreise am Gleis 3 des Hamburger Dammtor-Bahnhofs. Einige waren noch verschlafen, andere schon wach, während die tief stehende Sonne den Bahnhof in ein warmes Licht tauchte. Mit zwei Umstiegen – in Lüneburg und Plön – führte die Reise durch die winterliche Landschaft bis an den Großen Plöner See. In Plön angekommen, erwartete uns ein Gelenkbus, der uns direkt zum Koppelsberg brachte. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir über eine Kastanienallee das historische Herrenhaus, das auf einem Plateau oberhalb des Sees thront. Mit seinem Blick über das Wasser und die weitläufige Umgebung bot es eine eindrucksvolle Kulisse für die kommenden Tage. Neben dem Probenraum standen uns Sportplätze, das Kaminzimmer und viel Freiraum zur Verfügung, um uns musikalisch und als Gruppe weiterzuentwickeln. Die Probenarbeit begann direkt nach der Ankunft. In der großen Emmy-Moll-Halle widmeten wir uns den Stücken, die in den kommenden Tagen im Mittelpunkt standen.
Die Arbeit war intensiv: In Gruppen oder einzeln konnte gezielt an Details gearbeitet werden, was nicht nur den musikalischen Fortschritt förderte, sondern auch persönliche Herausforderungen mit sich brachte. Was den Chor so besonders macht, ist, dass er jeden Einzelnen fordert, sich auf Situationen einzulassen, die über den Alltag hinausgehen. Manche Einsingübungen oder Probenmomente fühlten sich zunächst ungewohnt an, weil sie einen aus der eigenen Komfortzone holten. Doch gerade diese Momente ließen uns einander auf eine neue Weise begegnen. Es war nicht immer leicht, die eigenen Unsicherheiten abzulegen, aber dadurch entstand Vertrauen – sowohl in die Gruppe als auch in die gemeinsame Arbeit. Neben den Proben gab es immer wieder Zeit für Erholung und Gemeinschaft.
Der Basketballplatz mit Blick auf den See wurde zum Treffpunkt für spannende Spiele, während der Hang unterhalb des Herrenhauses zum Spazieren einlud. Die Abende verbrachten wir im Kaminzimmer, wo das knisternde Feuer eine angenehme Atmosphäre schuf. Spiele wie Scharade und andere Runden voller Lachen und Gespräche machten diese Stunden zu etwas Besonderem. Besonders der letzte Abend, an dem wir noch einmal alle beisammen waren, wird sicher vielen in Erinnerung bleiben. Die Reise zeigte uns, wie viel ein Chor leisten kann, wenn jeder Einzelne bereit ist, sich auf die Musik und aufeinander einzulassen. Das Zusammenspiel aus intensiver Probenarbeit und gemeinschaftlichen Momenten hat uns nicht nur musikalisch vorangebracht, sondern uns auch als Gruppe enger zusammengeführt. Am Freitag kehrten wir nach Hamburg zurück, müde, aber erfüllt von dem, was wir in diesen Tagen erlebt und erarbeitet hatten. Die Fortschritte und die Erinnerungen, die wir mitgenommen haben, werden uns sicher lange begleiten.
Nikolas Geiger (S3)