Aktuelles

Themen  → Allgemein GRVH Sport

Silber für das WG bei Jugend trainiert für Olympia

Nachdem sich unsere Mädchen-Mannschaft der WKII (15-17 Jahre) Anfang Juli mit entfesseltem Rennen gegen die favorisierte Wichern-Schule die Teilnahme am Bundesfinale sichern konnte, galt es zu schauen, wo wir in dem neuen JtfO-Team Wettbewerb stehen.

Während in den Jahren zuvor acht Bootsklassen in Berlin ausgefahren wurden, gibt es seit diesem Jahr nur noch vier Team-Wettbewerbe. Hier müssen die SchülerInnen in mindestens zwei von drei Bootsklassen antreten. Die Bootsklassen der WK II sind SchülerInnen Achter, Rennvierer mit Steuerfrau und Gigvierer mit Steuerfrau.

Da von den drei Bootsklassen ein Ergebnis gestrichen wird, entschieden wir uns, uns direkt auf den Achter und den Gig-Vierer zu konzentrieren. Der Mädchenachter wurde in diesem Jahr erstmals überhaupt bei Jugend trainiert für Olympia ausgefahren. Hier hatten sieben Boote gemeldet. Nach der Anreise Sonntags und einem Training am Montag fuhren wir am Dienstag gespannt an die Strecke, um zu sehen, wo wir stehen. Angekommen erfuhren wir, dass ein Boot abgemeldet hatte und der Vorlauf ausfällt. Eine etwas unbefriedigende Situation, da eine Hälfte der Mannschaft somit kein Rennen an diesem Tag haben würde und man ohne Vorahnung ins Finale geht.

Gleichzeitig konnte unsere Vierermannschaft vollen Fokus auf ihren Vorlauf am Mittag legen. Durch den neuen Modus gibt es inzwischen nur noch Vorläufe, in denen sich die ersten drei Boote direkt für das Finale qualifizieren (im alten Modus noch Hoffnungsläufe und ggf. Halbfinals). Somit gab es hier nur ganz oder gar nicht. Mit im Lauf waren Minden, das eine riesige Schülerruderriege hat und Dreiviertel des Ruderteams von NRW gestellt hat, die Sportschule Potsdam, die Sportschule Halle sowie ein starkes Team aus Regensburg.

Kein einfaches Unterfangen und bereits die erste Bewährungsprobe für unseren Vierer, welcher aus zwei Leistungssportlerinnen und zwei Schulruderinnen bestand. Viele teilnehmende Boote sind reine Leistungsportmannschaften, die bis zu neun Mal die Woche trainieren, während unsere Schulruderinnen eher ein bis zu drei Trainingseinheiten die Woche absolvieren. Die Mädchen lösten die Aufgabe mit Bravour und gingen als Siegerinnen aus dem Vorlauf hervor. Was für ein Einstand!

Am Mittwoch standen die Finalläufe an. Der Achter, bestehend aus dem Vierer und vier Ruderinnen, welche im Frühjahr für das Projekt „Qualifikation für das Bundesfinale“ reaktiviert wurden, sollte sein Finale zuerst bestreiten. Hier war völlig unklar, wo wir stehen. In der Rennbesprechung besannen wir uns darauf, bei uns zu bleiben und uns an unseren Rennplan zu halten und jeden Schlag alles zu geben. Die Mädchen wuchsen über sich hinaus und konnten hinter der Sportschule Potsdam einen zweiten Platz belegen. Wahnsinn! Langsam wurden Medaillenhoffnungen wach. Wer die wenigsten Punkte in beiden Rennen sammelt (Platz 1- 1 Punkt, Platz 2 – 2 Punkte,…), würde am Ende siegen. Bei Punktegleichstand zählt das bessere Ergebnis des Achters. Mit Platz zwei hatten wir gut „vorgelegt“ und als Vorlaufsieger im Vierer berechtigte Hoffnung, auf eine Medaille. Unklar war, wie gut es der Vierer schaffen würde innerhalb von zwei Stunden nach einem vollen Rennen wieder zu Kräften zu kommen. Alle anderen Final-Boote waren ebenfalls an dem Tag schon ein Rennen gefahren, jedoch im Rennvierer, welcher zwei Stunden vor dem Achter stattfand.

30 Minuten vor der Startzeit schickten wir die Mädchen aufs Wasser und mit freudiger Aufregung warteten wir, ob sie nochmal solch ein starkes Rennen absolvieren können. Von Land feuerten wir sie ab der 500m lautstark an und die Mädchen zeigten ihre ganze Qualität und errangen einen zweiten Platz hinter dem Sportinternat Ratzeburg. Unfassbar! Mit diesem Erfolg hatten wir vorher nicht gerechnet und so war die Freude riesig. Silber beim Bundesfinale, eine von fünf Medaillen für Hamburg.

Halb im Spass halb im Ernst wurde am Vortag gesagt, dass Frau Johannesen ein Bad in der Dahme nehmen muss, wenn eine Medaille gewonnen wird. Da Wettschulden Ehrenschulden sind, wurde dieses Unterfangen direkt nach der Siegerehrung umgesetzt. Ein Vergnügen mit Algengeschmack.

Am Abend wurden die Mädchen noch in der Max-Schmeling-Halle für diesen Erfolg geehrt und konnten diese tolle Veranstaltung bei der Party mit den anderen 3000 TeilnehmerInnen ausklingen lassen.

Wir kehren glücklich zurück und hoffen, dass wir uns auch nächstes Jahr wieder qualifizieren können.

Sr und Jh

Bilder zum Artikel