Ruth Rosenstock war aus Stuttgart nach Hamburg gereist, um am Dienstag in unserer Aula aus ihrer dramatischen Lebensgeschichte „Die Flucht nach vorne“ vorzulesen. Dabei erzählte sie unter anderem, wie sie als Zwölfjährige während der Naziherrschaft im damals polnischen Mikuliczyn ausgegrenzt, verfolgt und mit dem Tode bedroht wurde. Ihr Vater war Jude und wurde von den Nazis ermordet – wie fast alle jüdischen Bewohner von Mikuliczyn. Dass sie den Nazischergen entging und als Jugendliche die Bombardierung Königsbergs überstand, grenzt fast an ein Wunder.
Dennoch, in all dem Leid, das Ruth Rosenstock erleben und erdulden musste, hat sie nie den Glauben an sich selbst verloren und sich für ihre Mitmenschen mit großem Mut und menschlicher Stärke verantwortlich gefühlt. Das haben die gebannt lauschenden und sichtlich bewegten Schülerinnen und Schüler unserer 10. Klassen deutlich gemerkt.
Wir danken dieser großartigen Dame für ihren Besuch!
Rainer Tannert