Das alljährliche Frühlingskonzert der Oberstufe bedeutet immer auch Abschied zu nehmen von den Instrumentalist*innen und Sänger*innen des Abiturjahrganges. So schwingt bei jedem Konzert auch immer etwas Wehmut mit, wenn zum letzten Mal die Konzertmeisterin das „a“ anstimmt oder das letzte Stück des Chores erklingt.
Das diesjährigen Frühlingskonzert eröffnete das Kammerorchester mit der bekannten Ouvertüre zum Singspiel „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Es folgte die zarte „Streicher-Serenade E-Dur“ von Antonin Dvorak, in der das Kammerorchester klanglich differenziert die gesanglichen Melodien herausarbeitete. In der persönlichen Verabschiedung der Abiturient*innen wurde deutlich, wie sehr die Schüler*innen mit ihrem Einsatz das Kammerorchester musikalisch und menschlich bereichert hatten. Orientalisch anmutende Klänge und swingende Rhythmen aus dem Disney-Klassiker „Aladdin“ beendeten den innigen und überzeugenden Auftritt des Kammerorchesters.
Das Programm des Oberstufenchores unter der Leitung von Angela Voß und Patrick Below war geprägt von einer großen stilistischen Vielfalt:
Es begann mit dem ruhigen 4-stimmigen Kanon „Herzekrank“ von Stefan Kalmer, den der Chor in gemischter Aufstellung um das Publikum herum stehend anstimmte, gefolgt von dem wunderschönen Satz „Abschied vom Walde“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, ein in der Chorszene sehr bekanntes Stück aus der Romantik. Stefan Kuchs Arrangement von „Fields of Gold“ von Sting schuf eine besonders schöne Atmosphäre. Die Pop-Ballade ist rhythmisch anspruchsvoll, soll aber mit viel Ruhe und Gelassenheit vorgetragen werden; dies gelang dem Chor sogar noch besser als in den Proben. Der mitreißende Satz von „You’re the Voice“ brachte insbesondere durch den Zwischenteil mit Body-Percussion seine Message deutlich rüber: „You’re the voice, try and understand it. Make a noise and make it clear. We’re not gonna sit in silence, we’re not gonna live in fear“ – eine Aufforderung, die aktueller kaum sein kann. Vor dem Kanon „Abendlied“ von Christoph Hiller, der den Abschluss des Chorauftrittes bildete, wurden die Abiturientinnen und Abiturienten herzlich verabschiedet. Wir hoffen und wünschen uns, dass die jungen Menschen dem Chorsingen auch in Zukunft einen Platz in ihrem Leben geben werden. Für uns am WG heißt es nun gespannt zu sein, wie sich der Chor in neuer Formation ab dem Sommer zusammenfinden und weiter entwickeln wird.
Nach der Pause, in der die Abiturienten Leckereien und Getränke verkauften, folgte die bereits bei Jugend musiziert mehrfach ausgezeichnete Jazz-Combo „Blue Seven“. Nun schon fast Oberstufe spielten die sieben Schüler*innen der 9. und 10. Klassen Jazz-Standards vom Hardbop bis in die Moderne. Zudem brachten sie ein eigenes Stück zu Gehör, das interessante Einblicke in den musikalischen Stil der Combo gab. Gewohnt souverän musizierten die Schüler*innen und zeigten in den Soli ihr Improvisationstalent. Damit endete der rundum gelungene Abend, der einmal mehr die Vielfalt der musikalischen Arbeit am Wilhelm-Gymnasium in beeindruckender Weise deutlich machte.