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Orchesterbegegnung mit dem Barlaeus-Gymnasium in Amsterdam

“Wenn man geboren wird, ist man ja eigentlich schon 20 oder 30 Jahre alt.“

Solche fragwürdigen Sätze kommen nur nach einer 7-stündigen, ermüdenden Busfahrt zusammen, mit der die Orchesterreise nach Amsterdam vom 07.01.2019 bis zum 10.01.2019 begann…

Im Halbdunkeln fuhr der Bus durch Amsterdam, Dekoration an jeder Ecke ließ die Stadt so aussehen, als sei sie noch in der Weihnachtszeit versunken. 

Unser Ziel: das Barlaeus-Gymnasium, mit dessen Orchester wir diese Woche proben und auftreten würden. 

Dort angekommen schleppten wir zuerst unsere Koffer in das stilvolle Schulgebäude, und schon ging es zur ersten Probe in die geräumige Aula:

Bereits beim ersten Zusammenspiel entstand schnell eine gute Verbindung zwischen den Orchestern, man hörte aufeinander und konnte die großartige Chance nutzen, sich besser kennenzulernen. 

Beim anschließenden Essen in der Schulkantine konnte man erstmals mehr persönlich kommunizieren, was in einer Art “Denglisch” stattfand. Am Barlaeus wird zwar Deutsch unterrichtet, aber ganze Konversationen sind verständlicherweise noch schwierig.

Wir tauschten gängige Informationen aus, befragten uns über die Schule, Lieblingsserien und alltägliche Dinge. 

Um das nächtliche Amsterdam zu erkunden, machten wir anschließend eine einstündige Bootstour durch die schön beleuchteten Grachten der Stadt. Währenddessen machten wir uns mit den Kindern der Gastfamilien bekannt, bei denen wir übernachten würden.

Müde ging es spätabends zu den Familien. Man schlief zufrieden und erschöpft ein.

Am nächsten Tag ging es ausgeruht um 8:30 in die Schule, um sich mit dem Unterricht dort vertraut zu machen. In Geographie guckten wir eine englischsprachige Dokumentation.

Im Lateinunterricht wurden besonders die Amsterdamer auf die Probe gestellt: 

Sie sollten lateinischen Text ins Deutsche übersetzen, also von einer Fremdsprache in die andere, was sich natürlich als schwierig erwies. 

Man stellte sich noch alltägliche Fragen auf Deutsch, wobei das Thema “Habt ihr eigentlich auch Netflix?” oft aufkam…

Nach diesem kurzem Einblick ins Schulleben hatten wir Zeit zur freien Verfügung, in der man die Stadt erkunden und Essen gehen konnte. 

Anschließend daran gab es noch eine Probe in der Schul-Aula, die dem bereits geglückten Musizieren des Vortages weiteren Glanz verlieh und uns gut auf das große Abschlusskonzert am Mittwoch vorbereitete.

Zum Abendessen wurde Pizza serviert, die auf viele Gesichter ein Lächeln zauberte und uns perfekt vorbereitete auf unseren Kammerorchesterabend, eine Art gemeinsamer “Talenteschuppen” beider Schulen.

 So fand in der Barlaeus-Aula der einstündige Abend statt; die Instrumente reichten von Klarinette über Klavier, Cello, Geige, Flöte und Horn und boten Musik vom Tango bis zum Streichquartett. 

Der nächste Tag, Mittwoch, begann mit einem Spaziergang zum sogenannten “Concertgebouw” dem berühmten Amsterdamer Konzerthaus, in dem wir die einmalige Chance hatten, dem Orchester des Hauses beim Proben live und vor Ort zuzuhören.

Bei dieser internationalen Reise hatten wir die Möglichkeit, die Stadt in kleinen Gruppen und mit Freunden erkunden zu können; deshalb hatten wir auch ausreichend Freizeit, wie auch an diesem Tag. 

Man schlenderte durch die Straßen, aß, shoppte, besuchte eines der vielen kleinen verträumten Cafés.

Unsere anschließende, gemeinsame Probe war die Generalprobe für das am Abend stattfindende Abschlusskonzert, wir verliehen allen Stücken den letzten Schliff. 

Doch vor dem Konzert brauchten wir natürlich eine Stärkung. Wir besuchten das nordafrikanische Restaurant “Bazar”, gelegen in einer farbenfroh dekorierten, geräumigen Halle und aßen Spieße, bunten Reis und andere Leckereien. 

Und dann war der Moment gekommen: Das Konzert, auf das wir hingearbeitet hatten. In der Barlaeus Sporthalle war alles vorbereitet, die Sitzreihen füllten sich Stück für Stück. 

Pünktlich starteten die Hamburger mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms, danach folgten Stücken aus Mozarts „Zauberflöte, gespielt vom Amsterdamer Orchester. Unser Kammerorchester bot dann ein Medley aus “Frozen” dar, sowie die Romanze für Cello von Saint-Saens mit Daniel als Solisten und schließlich spielten wir alle zusammen die Feuerwerksmusik von Händel und endeten mit der Filmmusik aus “Pan”.

Um das gelungene Konzert zu feiern sind noch viele jugendliche Amsterdamer und Hamburger in ein kleines Pizzarestaurant gegangen, um den letzten Abend der Reise zusammen ausklingen zu lassen. 

Am Donnerstag stand eine Sightseeingtour auf dem Programm, wir sahen das Anne Frank-Haus und setzten mit der Fähre über die Amstel. 

Der Plan sich nach einer kurzen Pause bei einem Restaurant zu treffen scheiterte, da dieses renoviert wurde, also aßen wir leider getrennt.

Als letzten Programmpunkt auf unserer Reise stand ein Besuch des beeindruckenden Reichsmuseums, in dem auch Rembrandts weltberühmte “Nachtwache” hängt. 

Und dann kam auch schon die Abreise. Erschöpft, aber zufrieden trotteten wir in den Bus und kamen spätabends wieder in Hamburg an. 

Die Reise wird als Chance zu Musizieren und mit Menschen in Kontakt zu treten immer in Erinnerung bleiben, sowohl in Fotos als auch im Herzen.

Wir freuen uns schon darauf, wenn die Amsterdamer uns bald in Hamburg besuchen!

von Keno, 8d

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