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Ein Ausflug in die Elbphilharmonie der Musikklasse 8d

Als unser Musiklehrer, Herr Nagode, mit dem Thema „Orgel“ um die Ecke kam, konnte man die Fragezeichen über unseren Köpfen geradezu sehen…

Am Montag, den 26. November empfing uns dann in der Elbphilharmonie der Hausorganist Thomas Cornelius in einem der Veranstaltungsräume, den sogenannten Kaistudios.

Vor uns stand ein merkwürdiges Holzkonstrukt, das, wie sich dann entpuppte, eine kleine Orgel war, die uns später zum Ausprobieren einlud. 

Doch zuerst eine kleine Einführung in die Geschichte des Instruments Orgel:

  1. Sie existiert seit ca. 2000 Jahren – viel länger als das Klavier, wie wir es heute kennen.
  2. Schon die Römer benutzten Orgeln zur musikalischen Untermalung von Gladiatorenkämpfen.
  3. Die Kirche hingegen lehnte Orgeln vorerst ab, eben weil sie in so primitiven Szenarien wie Arenakämpfen verwendet wurden.
  4. Karl der Große war der Erste, der dieses Instrument auch in der christlichen Kirche zuließ.
  5. Obwohl die Orgel oft nur mit der Kirche assoziiert wird, gibt es viele nicht-kirchliche Orchesterstücke, in denen sie vorkommt.

Unsere Aufgabe war nun, uns selbst zu erschließen, wie eine Orgel funktioniert. Dafür stand uns jenes kleine Holzmodell zur Verfügung, das eigens für den Workshop Orgel gebaut wurde. 

Gar nicht so einfach…

Nach etwas gemeinsamen Experimentieren an der Mini-Orgel erklangen schließlich doch Töne. Es waren vielleicht nicht die Engelslieder, die man kennt, aber wir waren stolz.

Umso verdutzter waren wir aber, als der Organist des Hauses mit einem Grinsen auf dem Gesicht fast alle Pfeifen verstimmte und von uns verlangte, dies wieder geradezubiegen. 

Wie sich herausstellte, machen kleine Veränderungen an den Pfeifen sehr große Unterschiede im Klang, also entstanden während des Stimmens unangenehme, aber auch lustige Töne und so einige Lachflashs schienen kein Ende zu nehmen. Nach einer kurzen Fotoshow über das Innere der Orgel der Elbphilharmonie ging es endlich in den großen Saal. Schon beim Eintreten staunten wir: Alle Stuhlreihen waren leer, es wirkte, als würde der Saal nur auf uns warten.

Die Große Orgel, integriert in der Wand des Saals, ist eine klanglich ganz andere Klasse als das kleine Modell im Kaistudio! Sie ist vom Johannes Klais Orgelbau in Bonn gebaut, hat 4765 Pfeifen und ist insgesamt 25 Tonnen schwer. Die kleinste Pfeife ist nur 11 Millimeter lang, die Längste mehr als 10 Meter, sie führt durch mehrere Stockwerke.

Mehr Informationen zu dieser überaus beeindruckenden Orgel gibt es in der Pressemappe der Elbphilharmonie.

Wir setzten uns in die erste Reihe direkt vor die Konzertbühne, durften uns sogar ganz ungezwungen „hinfläzen“ und lauschten entspannt einer gelungenen Improvisation des Organisten.

Er präsentierte uns danach auch das enorme Klangspektrum von 16 bis 15.600 Hertz, was beides Frequenzen an der unteren beziehungsweise oberen Hörgrenze des Menschen sind.

Dann kam der beste Teil des Workshops: 

Jeder, der wollte, durfte selbst ein paar Töne spielen, was ein wirklich ehrfurchterregendes Gefühl war. 

Thomas Cornelius lobte uns zum Abschluss nochmal explizit, er habe sowohl mit Schülern, als auch mit Erwachsenen noch nie diesen Kurs auf einem so hohen Niveau abhalten dürfen. 

Demnach: Ein Hoch auf den Musikzweig und die Musiklehrer des WGs!

Abgeschlossen wurde die Tour mit einer spontanen, kurzen Improvisation unseres Klassenhornisten Benedikt, natürlich im Duett mit der Orgel.

Und weil wir schonmal da waren, haben wir zum Abschluss noch frische Hafenluft auf der Plaza der Elphi geschnuppert. 

Keno, 8d

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