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Vortrag zu antiker Verskunst: Prof. Dr. Gerrit Kloss im Kaph am Abend

Gerade so reichten die Plätze im Kaph: Voller Begeisterung sprach Professor Dr. Gerrit Kloss von der Universität Heidelberg am Mittwoch abend über „Die Musik der Worte“ vor sicher gut 100 Zuhörern, unter denen erfreulicherweise auch zahlreiche Gäste von anderen Schulen waren.

Dem Publikum angemessen begann er mit einer Einführung in die grundlegenden Unterschiede zwischen lateinischer und deutscher Dichtung. Anhand von Versbeispielen aus Ovid, Catull und Vergil, die den Schülerinnen und Schülern zum Teil aus dem Unterricht bekannt waren, gelang es ihm schnell, die wichtigsten Regeln römischer Metrik zusammenzufassen.

Was folgte, war ein zwar langer, aber nicht langatmiger „Streifzug durch die römische Verskunst„: Auf die Frage „Wozu Metrik?“ hatte Gerrit Kloss mehr als nur eine Antwort (grammatische Hilfe, ästhetische Wirkung, interpretationsunterstützende Funktion) und konnte mit Beispielen aus der eigenen Forschung überzeugen. Er gab einen Ausblick auf die Vielfalt antiker Versmaße und konnte dem Publikum durch gekonnten Vortrag einen Klangeindruck verschaffen. Er zeigte auch, was bisweilen schiefging, wenn sich im Alltag, z. B. auf Grabinschriften, weniger begabte Dichter versuchten und die Regeln der Metrik außer Kraft setzten. Verblüfft waren sicher die meisten darüber, dass auch heute noch auf Lateinisch gedichtet wird. Am Seminar für Klassische Philologie hat Prof. Kloss mit Studenten unter anderem Schillers Bürgschaft in lateinische Hexameter übersetzt, wie hier in rund 140 Tweets nachzulesen ist.

Am Donnerstag folgte für einige unserer Schüler aus den zehnten Klassen noch ein Workshop, in dem anhand ausgewählter Epigramme die Inhalte des Vorabends wieder aufgegriffen und praxisnah Anwendung fanden. Wir danken dem Referenten für den kurzweiligen Vortrag und freuen uns über die gelungene Zusammenarbeit von Universität und Schule.

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