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WG-Schülerin in St. Petersburg

Vor einigen Monaten, kurz vor Beginn des Matheunterrichts, verteilte Frau Schust Zettel an einige meiner Mitschüler und mich. Diese Zettel waren das Tor zu einer unvergesslichen Reise.
Die Überschrift „Deutsch-Russischer Schüleraustausch“ machte mich neugierig. In Russland bin ich noch nie gewesen und von einem Austausch mit russischen Schülern hört man auch nicht alle Tage. So kam es, dass ich, mit Neugierde gepackt, eine Bewerbung an die Behörde für Schule und Berufsbildung schickte. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen in Bezug auf unsere Zukunft und einigen Vorbereitungs- und Diskussionstreffen war es soweit.
Ich stand mit einer Gruppe von zehn Schülern aus Hamburg und Schleswig-Holstein am Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel. Nach rund zwei Stunden Flugzeit war ich in der Partnerstadt Hamburgs angekommen. Fünfzehn Prozent der Innenstadt von St. Petersburg ist als Weltkulturerbe von der UNESCO deklariert.
Die nächsten drei Tage waren unvergesslich. Neben unserem deutschsprachigen Seminar mit den russischen Schülern über das Thema „Zukunft-wie kann ich sie gestalten?“ verbrachten wir unsere Zeit in der geheimen russischen Hauptstadt mit Staunen. Riesige prachtvolle Gebäude – alle scheinbar farblich und architektonisch aufeinander abgestimmt – machen die Stadt zur Märchenkulisse.  Es ist eine  sehr große Stadt, die von der Newa umgeben ist. Ich kann nicht genug von St. Petersburg schwärmen! Wenn abends die Sonne aus und die Lichter angehen, Menschen in Trachten auf der Straße begleitend zu festlicher Musik tanzen und scheinbar ein Großteil der sieben Millionen Einwohner durch die Straßen und tiefen U-Bahn Schächte spaziert, die sehr aufwendig verziert sind, dann fühle ich mich wie in einem Bilderbuch. Vor allem der ehemalige Winterpalast Katharina der Großen – heute die Eremitage – ist ein Museum, das mit dem Louvre in Paris vergleichbar ist und die Reise wert ist.

Diese Stadt wird einen Stamm-Touristen haben. Mich! Ich bin Frau Schust, den Organisatoren sowie meiner Spontanität und Neugierde sehr dankbar für die Erfüllung eines ungewollten Wunsches und hoffe sehr, dass solche Austauschprojekte öfter in die Wege geleitet werden und größere Resonanz finden sowie unsere Städtepartnerschaft nicht nur ein Schulthema im Fach Geschichte sein wird. Ich würde mich freuen, wenn mein kleiner Beitrag das Interesse bei euch geweckt hat und ihr euch einen Ruck gebt, um für eine kurze Zeit raus aus dem Schulalltag und rein in eine neue Welt, losgelöst von Klischees und Vorurteilen, zu tauchen.

Milijana Lucic, Klasse 10a

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