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Erste Moorwoche am WG

 Da hatten wir ja einiges vor: Eine Woche lang Bäume ausreißen auf einer Heidefläche im Wittmoor, einem Naturschutzgebiet im Norden Hamburgs, mit allen siebten und achten Klassen und einem Biokurs des vierten Semesters. Für Montag hatte der Wetterbericht leichte Bewölkung vorhergesagt, bei 5 Grad über Null also im Januar ganz akzeptabel, aber Dienstag und Mittwoch sollte es regnen und danach wieder kalt werden. Wie würde das sein?

Am Montag dann eine Überraschung, mit der keiner gerechnet hatte: Alle Wege waren mit einer Eisschicht überzogen. Vor dem Temperatursturz zum Jahresbeginn musste es hier ordentlich geregnet haben, und so wurde der Weg durchs Moor zu einer einzigen Rutschpartie. Und dauerte daher viel länger als geplant.

Am Ziel angelangt, wiesen Herr Klöbe und Herr Obladen uns in die Arbeit ein und erklärten den Gebrauch der „Wiedehopfhacke“, mit der wir den jungen Birkentrieben an die Wurzeln rücken sollten. Beide haben seit den 80er Jahren unzählige Stunden ihre Freizeit investiert, um gemeinsam mit anderen Freiwilligen aus den seit 1910 zur Torfgewinnung trockengelegten Flächen wieder ein Moor zu machen. Heute sieht man den Erfolg dieser Arbeit.

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass es in ganz Hamburg so ist: Hamburgs tolle Naturschutzgebiete müssen alle gepflegt werden, und dazu brauchen die Verbände, die mit dieser Arbeit betraut sind, zu allen Jahreszeiten Helfer für die verschiedensten praktischen Arbeiten – siehe die Kontaktadressen am Ende des Artikels.

Nach der Einweisung zogen Zweiergruppen auf die Heidefläche und rupften um die Wette:

„Wir haben schon diesen ganzen Haufen!“
„Aber seht Euch mal diese lange Wurzel an!“

Und Jungs wollen immer Bäume fällen! Was beeindruckend aussieht, aber völlig witzlos ist, denn das können die Profis mit einer Motorsäge in wenigen Minuten. Extrem arbeitsaufwändig sind gerade die kleinen Bäumchen, die überall zwischen der Heide aufwachsen, und denen man mit schwerem Gerät nicht beikommen kann. Sie wuchern alles nach wenigen Jahren zu und machen allen Arten, die an diese offenen Flächen angepasst sind, das Überleben unmöglich. Wir haben sie mit unserem Einsatz in dieser Woche gerettet!

Neben den betreuenden Lehrern waren noch allerlei weitere Helfer dabei:

Herr Kruspe war am Montagmorgen tollkühn mit dem Fahrrad quer durch das vereiste Wittmoor zum Treffpunkt gekommen! Frederik Landwehr und Paula Höpfner von der Loki Schmidt Stiftung hatten zusätzliches Werkzeug mitgebracht und fassten tatkräftig mit an, genauso wie Franziska Flock vom Nabu.

Das angekündigte Regenwetter kam auch an den folgenden Tagen nicht, so dass alle Gruppen von Montag bis Freitag ungestört arbeiten und danach müde und zufrieden nach Hause fahren konnten.

Hamburgs Naturschutzgebiete

Das Projekt Die Natur braucht Dich!

Die am Projekt beteiligten Verbände

…  sorgen dafür, dass unsere Natur weiter erhalten bleibt, freuen sich über jede praktische Hilfe, haben aber auch viele spannende Themenangebote:

 

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