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Rom – Jahrgangsreise Klasse 9

In der Woche vom 25. bis 29. April 2016 war der 9. Jahrgang des WG unterwegs in Rom.
Die Reise, die im Lateinunterricht vorbereitet worden war, bot sehr viel Interessantes und hat allen sehr viel Spaß gemacht.

Der Funke der Stadt ist übergesprungen!

Hier ein ausführlicher Bericht von Charlotte Henkel, 9c:

Rom 2016

Es ist Montag Morgen! Für uns heißt das nicht wie üblich ab in die Schule, sondern in die entgegen gesetzte Richtung: Wir treffen uns  am Flughafen. Die Vorfreude ist groß. Nachdem wir im Unterricht schon so viel über Rom und seine Sehens-würdigkeiten erfahren haben, ist es ein um so tolleres Gefühl zu wissen, all das in den nächsten Tag in echt zu sehen.

Als wir aus dem Flugzeug aussteigen, strahlt uns eine herrliche Sonne entgegen, eine die wir dieses Jahr in Hamburg noch nicht erleben durften .Mit zwei Bussen gelangen wir zum Campingplatz, wo unsere Hütten schon auf uns warten.

Nach dem Beziehen unserer Zimmer machen wir uns an die Planung fürs Essen. Nudeln sind in Italien ja als ein Gericht selbstverständlich und kommen gleich als erstes auf unsere Einkaufsliste. Was jedoch nicht selbstverständlich für uns war, war die Menge der Auswahl. ( Wer rechnet denn schon mit Nudelformen von Herzchen bis Schmetterlingen  in allen Größen und Farben?) Am nächsten Tag wachen wir in einem eiskalten Raum auf. Tja, das kommt wohl davon, wenn man voller Erwartung auf Sommer die Fenster über Nacht offen lässt. Nach dem  gemeinsamen Frühstück lernen wir die öffentlichen Verkehrsmittel von Rom kennen: Erst die Busse, in die wir niemals alle auf einmal rein passen, und dann natürlich die U-Bahnen, in denen man im Gegensatz zu den Hamburger U-Bahnen quer zur Fahrtrichtung und damit sich gegenüber sitzt. Als wir dann endlich wieder nach oben gelangen, steht uns ganz überraschend das Kolosseum gegenüber. Einfach so mitten an der Straße, und in solch einer Größe, die man sich – trotz der Bilder und Referate vorher – nicht hatte vorstellen können. Das war wohl der Moment, in dem ich wirklich realisierte, dass ich mich in Rom befinde, der Hauptstadt Italiens. Und dass dort, wo ich gerade stehe, vor zweitausend Jahren ein Römer stand, der sich auf Latein mit einem Freund unterhalten hat. Aber der Besuch ins Innere des Kolosseums ist für einen anderen Tag geplant und so gelangen wir erst einmal– durch die Triumphbögen und nach einer langen Warteschlange mit einigen Regenschauern – zum Forum Romanum. Es ist bei diesen Ruinen etwas schwieriger sich ganze Gebäude vorzustellen, jedoch wurde uns dieses durch die Referate, die jeder zu unterschiedlichen Bauwerken gehalten hat, etwas erleichtert. So konnte man sich zum Beispiel bildhaft vorstellen, wie die Vestalinnen das Feuer des Vestatempels gehütet haben oder welche Funktionen der unterschiedlichen Basiliken hatten.Oben auf dem Palatin macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, aber der Regen wird schnell abgewartet und wir besichtigen noch das Kapitol sowie das Denkmal für Viktor Emanuel II zur Einigung Italiens, welches um einiges pompöser ist, als alles was wir bisher gesehen hatten.

Abends ist wieder selbständiges Kochen der einzelnen Zimmer angesagt und wir zaubern uns einen tollen Salat. In größeren Gruppen wird dann noch Musik gehört und gequatscht,bevor wir dann ins Bett fallen. (Diesmal ist das Fenster zu.)

Am Mittwoch fahren wir zur Engelsburg. Alle Treppenstufen hochgegangen konnten wir einen tollen Ausblick auf Rom genießen und entdecken schon das eine oder andere berühmte Gebäude. Nach gefühlt hundert Fotos, ob Gruppenbilder, Selfies oder von der Umgebung, erfahren wir alles über die anstehende Rallye und bekommen einen Zettel mit den Stationen und Fragen. So besichtigen wir eigenständig in drei Stunden viele Plätze (Piazza Navona, Campo di Fiori, Piazza di Popolo, Piazza Bernini), Brunnen (Fontana di Trevi und die auf den besuchten Plätzen) und natürlich das Pantheon, die Spanische Treppe sowie das Haus von Goethe „Casa di Goethe“ als auch Ara Pacis. Die drei Stunden verlangten uns ziemlich viel ab. Das hindert einen aber nicht daran, sich mal ein überteuertes Eis zu gönnen. Nach dem Treffen an der Spanischen Treppe, wo wir alle unsere Ergebnisse abgeben, haben wir ein wenig Freizeit, um etwas zu essen und die vielen Gassen Roms zu erkunden.

Dann folgt wohl das größte Highlight: Die Besichtigung des Kolosseums. Nach den

Referaten einiger Mitschüler über dieses riesige Gebäude, haben wir eineinhalb Stunden Zeit, uns das Kolosseum von innen anzuschauen. Von den Rängen aus auf die tiefergelegene Bühne zu schauen, erweckt ein schwindelerregendes Gefühl. Hier haben Gladiatoren gegeneinander gekämpft – vielleicht waren es beste Freunde, so wie im ersten Kampf, der an diesem Ort stattgefunden hat? Vielleicht wurden Gefangene von wilden Tieren gejagt? Oder hat eine Bühnen-Seeschlacht stattgefunden, während das ganze Volk in den Rängen saß und zugeschaut hat? Man kann die Kellersysteme von oben aus sehen und ebenso Teile der Bühne, die rekonstruiert wurden. Josys und mein Vorhaben, diese zu betreten, um die Arena auch einmal von „unten“ betrachten zu können, erfüllt sich leider nicht, da wir keinen richtigen Zugang finden konnten. Es ist aber trotzdem genug Zeit, um

sich an der einen oder anderen Stelle hinzusetzten, den Anblick auf sich wirken zu lassen .Auch diesen Abend kochen wir unser Essen. Bei uns gibt es, das gehört ja irgendwie zum Selber Kochen dazu, Pfannkuchen. Einige Unterhaltungen, Portionen Eis, Armdrückwettbewerbe und Klimmzüge später, ist auch Zeit ins Bett zu gehen, zu

mindestens sich gemütlich hineinzusetzten und im Halbdunkeln noch ein paar Geschichten zu erzählen um dann gut einzuschlafen.

Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück auf zum Petersdom. Allein der

Petersplatz ist von solch einem Ausmaß und Genauigkeit, dass es einem schwer

vorstellbar ist, dass die Kirche noch gewaltiger sein soll. Während wir staunen, beginnen viele Gespräche über Religion und ihre Reichweite. Doch auch die verstummen, beim Eintritt in den Petersdom durch einen reichlich geschmückten Eingang. Rechts erwartet einen die berühmte Pietà, links ist ein Grab eines Heiligen, an jeder Wand sind Mosaiken und goldene Verzierungen. Man tut einen Schritt weiter und entdeckt andere Statuen, riesige Gemälde und verschnörkelte Säulen. Es ist beeindruckend aber auch beängstigend. Allein die Architektur ist so ausgeklügelt, dass das Gebäude selbst schon ein Kunstwerk ist. Jedoch ist der Dom brechend voll, und es ist schwierig in eine ruhige Stimmung zu kommen, denn auch wenn alle prinzipiell leise sind, wirkt es doch sehr laut und eher durcheinander.

Auch die Besichtigung der Kuppel war es auf jeden Fall wert. Die Treppen, die mit der Rundung immer schräger und schmaler werden und der Ausblick von oben erst in den Petersdom und dann später, wenn man noch höher ist, nach draußen auf den Vatikan, lohnen sich zu erleben.

Im Anschluss gehen einige noch in die Vatikanischen Museen. Wir sehen von ägyptischen Mumien über antike Kunstwerke bis hin zu Malereien und Statuen aus der Renaissance gefühlt alles. Darunter auch die Laokoon-Gruppe und die Sixtinische Kapelle mit ihrem riesigen Deckengemälde. Zum Schluss schleppen wir uns noch die Treppe zum Ausgang herunter und müssen uns erst einmal hinsetzten. Aber nach einem leckeren Eis ist die Energie wieder da, und wir fahren zu unserem Campingplatz.Einige besichtigen eigenständig noch das Marcellustheater oder bummeln noch ein wenig. Mittlerweile kommt die Sonne wieder heraus und die Regenschirmverkäufer, die vorher überall an den Straßen standen, wechseln schnell ihre Ware, um dann wieder mit neuer Energie lauter Laserpointer und Selfiesticks der vorbei rauschenden Menge von Menschen anzubieten.

Es wird endlich warm, also darf eine kleine Wasserschlacht nicht fehlen. Wir genießen noch einmal den letzten Abend einer Klassenfahrt, die viel zu schnell vorbei ging.Zu guter Letzt gibt es noch die Siegerehrung der Rallye mit kleinen Romandenken als Preise.

Wir hatten eine tolle Zeit und die wohl schönste Klassenfahrt insgesamt. Wir sind nicht nur mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken, sondern auch mit einer stärkeren Gemeinschaft wieder in Hamburg gelandet. Daher danken wir allen, die uns diese Fahrt ermöglicht haben, sowohl was die Organisation, als auch die Bezahlung angeht. Danke vielmals für diese unvergesslichen Tage.

 

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