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Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa

„Was ist eine Majuskel?“, „War der Beruf des Kalligraphen in der Antike angesehen?“, „Wie lange benötigt man, um griechische Handschriften flüssig zu lesen?“

Dies waren einige von zahlreichen Fragen, die Schüler des Griechischkurses der 10. Klasse unserer Schule Herrn Prof. Dr. Brockmann am 15. Mai stellten. Denn an diesem Tage waren sie Gäste im Hause des SFB 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“.

Herr Brockmann, der Altgriechisch an der Universität Hamburg lehrt, bot zunächst allgemeine Informationen über die Arbeit und die Zielsetzungen des Sonderforschungsbereichs, indem er zunächst u.a. verschiedene Manuskripte zeigte: islamische Manuskripte aus Westafrika, Palmblattmanuskripte aus Südindien oder lateinische sowie griechische Handschriften des Mittelalters.

Nach weiteren Informationen über verschiedene Aspekte wie die Verwendung verschiedener Beschreibstoffe, die Vorteile des Codex gegenüber der Rolle oder die zeitliche Verwendung der Majuskel- und Minuskelschrift wandten sich die Schüler einer praktischen Leseprobe zu, indem sie zunächst versuchten, den Beginn des Johannesevangeliums im Codex Vaticanus zu lesen. Dabei stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist, einen griechischen Text in Majuskeln und ohne Worttrennung zu lesen. Aber Herr Brockmann half den Schülern durch geduldige Erklärungen einzelne Sätze zu dechiffrieren. Bei dieser Leseprobe wurden auch weitere Phänomene wie etwa Abbreviaturen, Ligaturen oder nomina sacra entdeckt und erklärt.

Wir danken Herrn Prof. Brockmann sehr für die informative und abwechslungsreiche Unterrichtseinheit.

Dr. V. Janning

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