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Die Weltklimakonferenz im Schauspielhaus Hamburg

Jedes Jahr wieder wird auf Klimakonferenzen der Vereinten Nationen versucht, entscheidende Beschlüsse gegen den globalen Klimawandel festzulegen, meist eher erfolglos. So auch geschehen in Lima, Peru im Dezember 2014.

Von der COP21 in Paris, die noch bis zum 11. Dezember geht, wird viel erwartet, da die Gefahr, die vom Klima ausgeht mittlerweile von allen Ländern auf der Erde als große Bedrohung angesehen wird. Reicht dieser globale Konsens aber für ein verpflichtendes Klimaabkommen, welches den Klimawandel wirksam bekämpfen kann?

Diese „Conferences of Parties“ sind politische und mediale Großereignisse, die eine eigene Struktur und Dramaturgie aufweisen. In vielen kleinen Gruppen neben dem Hauptplenum wird um Zahlen und Formulierungen gerungen, es werden neue Verbündete gefunden und Aktionspläne in Gang gesetzt.

Was in der Wirklichkeit zwei Wochen dauert, hat das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll zu einer dreistündigen, modellhaften Simulation zusammengefasst.

Die SchülerInnen des S1-Geographiekurses konnten so die Position der Länderdelegierten einnehmen. Nach einer Plenumseinführung im großen Saal des SchauSpielHauses gingen sie in kleineren Gruppen durch das gesamte Theater zu länder- und themenspezifischen Meetings. Geführt wurden sie dabei von zwanzig Experten aus der Klimaforschung (u.a. vom Max-Planck-Institut in Hamburg) aus der Politik und von gesellschaftlichen Organisationen, die Hintergründe und Fakten zum Ringen um eine internationale Klimapolitik präsentierten.

  • Wie kommt es zu den Resolutionen bei einer Klimakonferenz?
  • Wie verlaufen die Abstimmungen und wie treffen mehr als 190 Delegationen einstimmige Entscheidungen?
  • Wie werden einzelne Länder gezielt überhört?
  • Welche Delegationen sind die Blockierer – die Dinosaurier des Tages?

Den SchülerInnen des S1-Geographiekurses diente der Besuch dieser außergewöhnlichen nachgestellten Klimakonferenz als wertvolle Bereicherung und Verknüpfung zum Geographiethema Klimawandel. Sie bekamen nicht nur die wichtigsten Fakten von Experten präsentiert, sie konnten vor allem die Konflikte, den Diskurs der widerstreitenden Meinungen und Interessen, hautnah erleben.

Peter Kuske