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Der Schild des Aeneas – Vortrag von Dr. Martin Stöckinger

Am 22. März um 19:30 Uhr sprach Dr. Martin Stöckinger von der Humboldt-Universität zu Berlin in unserem Kapheneion. Der Vortrag mit dem Titel „Der Schild des Aeneas. Erzählen und Beschreiben in Vergils Aeneis“ nahm das dies- und nächstjährige Abiturthema in Latein in den Fokus und richtete sich an alle Interessierten, besonders aber natürlich Schüler und Schülerinnen der Oberstufe.

Die Schildbeschreibung ist eine der zentralen Passagen von Vergils Aeneis, wenn nicht der römischen Literatur überhaupt. Ausgehend von der Fragestellung, welche Funktion Beschreibungen in der erzählenden Literatur haben, wurden drei Erklärungsmodelle für diesen Text vorgestellt: Sie zielten erstens darauf ab, wie Vergil in seinem Epos Zeit organisiert und auf diese Weise ein ‚augusteisches‘ Geschichtsbild entstehen lässt; zweitens darauf, welche Rollen die verschiedene Blicke und Perspektiven auf den Schild spielen; und drittens auf die Bedeutung von Artefakten in der Aeneis.

Martin Stöckinger stellte sich in seinem Vortrag gekonnt auf die Schülerinnen und Schüler ein: Geschickt integrierte er in seiner Präsentation eine Reihe von grünen Folien, die wie auf einer Tafel in weißer Schrift wichtige Stichworte „zum Mitschreiben“ hervorhob. Beispielhaft sei der Schlüsselbegriff „Ekphrasis“ genannt, der Fachterminus für eine erzählende Beschreibung; so wurde deutlich, dass es einen Unterscheid macht,  ob man über ein Bild spricht oder die Beschreibung eines Bildes analysiert. Auf dieser Basis wurde die Schildbeschreibung von verschiedenen Seiten beleuchtet und dem Publikum näher gebracht.

Wir danken dem Referenten für seinen dichten und anregenden Vortrag!

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